Du musst posten, haben sie gesagt, wenn du erfolgreich werden möchtest.

“Nun gut, dann post ich mal.”

“Ah schau mal, wie witzig dieses Reel ist.”

“Was, was macht die denn schon wieder? Ist die wieder im Urlaub?”

“Ich schaue mal kurz, was die Konkurrenz so treibt.” “Boah, die kommt sich aber auch cool vor ne?!”

“Oh man, ich wäre auch schon gerne so weit und so erfolgreich.” “Klar, sie ist ja auch schöner, hat keine Kinder und hat ein besseres Leben.”

“Was soll ich überhaupt zeigen, so langweilig wie mein Leben ist?” “Warte, wann haben die sich denn getrennt?”

„Boah Selena Gomez sah auch mal besser aus.“

Und zack boom ist “plötzlich” nicht nur ne Stunde Lebenszeit hops gegangen, plötzlich hat du nur noch gähnende Leere im Kopf. Alles weg.

“Was wollt ich noch mal posten?”

Und weiter geht’s mit dem destruktivem Selftalk...

“Wen interessiert das überhaupt was ICH zu sagen habe?”
“So viel Aufwand, um wieder keine Likes und keine Verkäufe zu bekommen.”
“Wofür mache ich das Ganze eigentlich?”
“Wieso liken, kommentieren und kaufen die Leute so krass bei den anderen?”
„Perlen vor die Säue.“
“Ich war ja schon immer nicht besonders gut.”
“Ich bin ja auch nicht so ne Rampensau wie die.”

Und es kommt, wie es kommen muss, weitere 30 Minuten später spürbar erschöpfter, frustrierter und um einige Selbstzweifel reicher, streichst du die Segel und postest nicht oder nur halbherzig, deine Gedanken verwässert um all die Gedanken, Werte, Herangehensweise, die du in den letzten 1.5 Stunden inhaliert hast und weil du jetzt nicht nur gähnende Leere oder wahlweise unfassbar viel absolut unnützes Zeug im Kopf hast, sondern auch noch getriggert bist von dem vermeintlichen “Erfolg” der anderen und obendrein auch noch beleidigt, weil die anderen eine viel geilere Community haben als du, haust du, wenn du schon etwas länger im Social Media Game bist, weil du gelernt hast, dich zu quälen, irgendwas Halbgares raus oder lässt es.

Congrats, Sie haben sich gerade selbst verraten. Abermals.

Pass auf: Dass dein Account nicht wächst, die Menschen nicht interagieren und auch nicht bei dir kaufen, hat, anders als du denkst, nichts damit zu tun, dass die Community der anderen besser ist, sie ein tolleres Leben haben, du schon immer Pech hattest, es nicht einfach sein soll, der Algo es auf ich abgesehen hat, Gott seine Lieblinge hat und du eh nicht so viel Zeit hast, wie die anderen.

Das Problem ist, dass du ganz elementar wichtige Dinge nicht verstanden hast und aus deinen Profilen nicht das Maximum rausholst, entweder, weil du irrelevante Dinge postest, die Funktionslogik der Plattformen nicht verstanden hast, deine Positionierung wackelig ist, dein Mindset whack ist, du permanent abgelenkt bist, dich und deine eigenen Werte nicht kennst, empfänglich bist für mediale Manipulation und Verunsicherung, dich konstant mit anderen vergleichst, geistig zerstreut bist und deinen Tone of Voice, deine Message, dein Mission nicht gefunden hast und daher nach jedem Strohhalm greifst, den dir irgendjemand hinhält.

Und selbst wenn du jetzt die beste Expertin in deinem Bereich bist, es juckt keine Sau. Ohhhhhh. Wie gemein. Tja, es ist wie es ist.

Hier ist was du jetzt sofort umsetzen musst, um dieses Problem systematisch anzugehen und dein Potenzial zu maximieren:

1. Fundament setzen: Klarheit über dich selbst gewinnen
Selbstanalyse: Was sind deine Werte, Stärken, Schwächen, Interessen und langfristigen Ziele?
Mission definieren: Warum machst du das, was du machst? Was willst du langfristig bewirken?
Positionierung schärfen: Welche Nische besetzt du? Was unterscheidet dich von anderen?
2. Mindset-Shift: Fokus und Unabhängigkeit entwickeln
Vergleich reduzieren: Social-Media-Konsum bewusst limitieren, um nicht fremdbestimmt zu agieren.
Mediale Manipulation erkennen: Bewusst Medien- und Content-Konsum reflektieren. Wem folgst du und warum?
Klarheit schaffen: Ablenkungen eliminieren, Routinen und feste Zeiten für Content-Creation etablieren.
3. Plattform-Strategie verstehen und meistern
Plattform-Logiken lernen: Jede Plattform (Instagram, LinkedIn, TikTok, etc.) funktioniert anders. Was triggert und bewirkt Reichweite und Conversion?
Relevanz erhöhen: Poste nicht, was du willst, sondern was deine Zielgruppe braucht.
Content-Strategie optimieren: Welche Formate funktionieren? (z. B. Storytelling, Edutainment, polarisierende Inhalte)
4. Deinen Tone of Voice & deine Message definieren
Authentizität finden: Was ist deine natürliche Art zu kommunizieren? Direkt, sachlich, humorvoll, provokant?
Einzigartige Perspektive: Wofür stehst du? Welche Botschaften ziehen sich durch deine Inhalte?
Konsistenz aufbauen: Wiederhole Kernbotschaften, damit sie bei deiner Community hängen bleiben.
5. Umsetzung & langfristiges Wachstum
Routinen und Systeme einführen: Redaktionsplan, klare Posting-Tage, Content-Batching für Effizienz.
Kontinuierlich optimieren: Daten auswerten, testen, anpassen, statt blind zu posten.
Selbstvertrauen aufbauen: Nicht jedem Trend hinterherrennen. Werde selbst zur Marke, statt dich nach anderen zu richten.

Long story short: Hör auf, nach jedem billigen Strohhalmen zu greifen, den dir irgendjemand mit Reichweite (als wenn das alleine irgendwie ein Qualitätssiegel wäre. Es gibt Menschen, die Jahre lang eingessessen haben, weil sie Teile ihrer Familie eliminiert haben und die haben hundertausende Follower. I mean denk mal darüber nach, wer warum und wie Reichweite bekommt auf Social Media und schalt mal dein Oberstübchen ein, statt blind aus Zahlen irgendeine Art von Relevanz, Qualität und Weisheit abzuleiten und irgendeinen Nonsens nachzuahmen oder ohne Kopf und Verstand irgendwelche Strategien zu kopieren).

Werde dir über deine Stärken, dein Warum und deine Message klar. Studiere die Plattform-Mechaniken, sei strategisch, bleib konsistent und baue eine echte Marke auf. Agiere dabei vorausschauend, nachhaltig und weise und sei keine Marionette des Marketings anderer. Und sieh dabei zu, wie sich plötzlich alles in deinem Sinne entwickelt. Und ja, dank mir später und schick mir Pralinen :).

Much Love

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